Duo Banjo am Rettungssystem

Am 15.08.2013 gegen 12:20 Uhr löste der Pilot nördlich des Kulmbacher Flugplatzes das Rettungssystem seines Leichtflugzeuges  aus, welches ihm dazu verhalf, eine Notlandung in einem Wald unverletzt zu überstehen. Das Ultraleichtflugzeug des Typs „Duo Banjo“ verlor aus bislang ungeklärter Ursache rasant an Höhe, woraufhin der Pilot Steffen Haselmann die einzig richtige Entscheidung traf – das Auslösen des Magnum Rettungssystems.

„Durch das plötzliche Abkippen der Maschine in der geringen Höhe , war für mich sofort klar, dass ich das Flugzeug nicht mehr rechtzeitig über dem Boden abfangen kann. Daraufhin aktivierte ich unverzüglich das Rettungssystem“

Der Pilot äußerte zudem, dass der schnelle Entschluss zum Auslösen des Magnum-Systems auf die theoretische Ausbildung in den Fächern „Pyrotechnik“ und „Verhalten in besonderen Fällen“ zurück zu führen ist. Eigenen Angaben zufolge betätigte er in einer Höhe von ca. 80-100 Metern über den Baumkronen den Hebel, der das Rettungssystem auslöst.

Der dadurch geöffnete Fallschirm bremste den Absturz stark ab, und brachte den Piloten sanft zu Boden. Die Auslösung erfolgte beim Eintreten der ersten Trudel-bewegung.

„Durch das scharfe Zischen der Rakete, unmittelbar nach dem Ziehen des Griffs, war mir klar – das System arbeitet. Dass sich kurz nach Aktivierung des Systems der Fallschirm öffnete, konnte ich durch die stark verringerte Absturzge-schwindigkeit beruhigt feststellen. Überraschenderweise konnte ich keinen merklichen Öffnungsstoß registrieren. Es lässt sich besser als eine sanfte Bremsbewegung beschreiben.“

Gefährlich wurde der Absturz lediglich durch den Absturzort. In dem dicht bewachsenen Waldstück wurde das Flugzeug, mit einer Tragflächenspannweite von 16 Metern, stark beschädigt. Zum Erstaunen der zum Unfallort eilenden Rettungskräfte, hatte sich der Pilot bei deren Eintreffen bereits aus dem Flugzeug befreit.

„Im nächsten Moment berührte mein Flugzeug in ca. 15° hängend die ersten Baumwipfel, durch die ich aufgrund der Sinkgeschwindigkeit von ca. 5 m/s sanft durchrutschte. Auch die Bodenberührung fühlte sich sehr sanft an. Der weiche Waldboden sowie die Fallschirmkappe, die sich in den Baumkronen verfing, trugen zu der sehr sanften Landung bei.“

Der junge Pilot überstand den Absturz, abgesehen von kleinen Kratzern und blauen Flecken, beinahe unverletzt. Diese zog er sich vermutlich durch den eng angelegten Sicherheitsgurt und die anschließende Befreiung aus dem Flugzeug zu.

Ein vergleichbarer Unfall, beispielsweise in einem Flugzeug der Echoklasse oder einem Segelflugzeug ohne Rettungssystem, wäre absolut tödlich verlaufen,  da der Ausstieg mit einem Personenrettungsfallschirm in dieser Höhe unmöglich gewesen wäre.